„Alles auf Anfang“ – Songtexte

1. Allein
2. Around the world
3. Wenn
4. Chansonier
5. Eher leis
6. Ich weiß etwas
7. Piano-Song
8. Barbara Schöneberger
9. Das alles nicht
10. Tommy
11. Bombe im Gesicht
12. Nicht, dass ich wirklich traurig wär
13. Rolling Stone
14. Kati und Peter
15. Love
16. Tagebruch

 

Allein

Mach die Augen zu
und schau mit mir zurück.
Ich hab lang geprobt
für diesen einen, meinen Augenblick.
Ich weiß jetzt, was ich sagen will,
hab jetzt die Worte und den Stil,
einen Augenblick, ganz schnell, es ist nicht viel.

Weißt du, wer ich bin?
Ich glaub, du kennst mich nicht.
Lange trug ich keinen Namen
und ich hatte kein Gesicht.
Es ist noch nicht sehr lange her,
da war ich nicht mal irgendwer,
denn meine Welt war klein und völlig menschenleer.

Ich war alleine.
Ich war es lange und sehr leis.
Ich war alleine.
Ich lebte Jahre hinter Eis.
Ich war allein,
ich wollte sprechen, doch ich konnte
nicht mal schrein.
Ich war allein.

Ich war immer hier
und doch nie wirklich da.
Manchmal saß ich ganz dicht bei dir,
doch ich kam dir niemals nah.
Ich steckte tief in meiner Haut,
ich hab mich nicht herausgetraut,
doch bin ich endlich, endlich doch noch aufgetaut.

Ich war alleine…

Sieh mich ruhig an,
komm näher, noch ein Stück.
Ich hab lang geprobt
für diesen einen, meinen Augenblick.
Der Weg war weiter als gedacht,
ich ging bei Tag und in der Nacht,
ich hab nicht mehr geträumt und bin doch aufgewacht.

Ich war alleine…


Around the world

How am I? – Am I at all?
There is silence, when I call.
There are eyes, but I can’t see.
There is space, but I, I can’t be free.

There’s skin, but I can’t feel.
Yes I am, but I’m not real.
It may seem, I am alive,
but I don’t live, I survive.

Love’s a message I can’t get.
Hope’s a thing I’ve never met.
Plan’s are trades that I can’t sell.
Future is a word I cannot spell.

Don’t smile – I am a clown.
Living upstairs – feeling down.
Anywhere and anytime
‘Melomusic’ – thanks I’m fine…

Around the world
Around the world
Around the world
are many ways you can be.
Around the world
Around the world
Around the world
are many ways to be free.

That’s what I hear all the time,
but this language isn’t mine,
yes, there’re ways, there are, I know,
but I really, really just can’t go.

I know, I have to fight,
but if there’s sometimes a light,
then it only shows my state,
shows myself and what I hate.

Around the world…


Wenn

Wenn die Welt nach unbekannt verzieht,
wenn dich nicht mal mehr dein Hund ansieht,
wenn der Spiegel dir dein Bild nicht zeigt,
bin ich der, der in der Nähe bleibt.

Wenn die Welt dein Glück für sich behält,
wenn dein Schloss zu Sand zusammenfällt,
wenn du gehst, wo sich kein Weg mehr zeigt,
bin ich der, der in der Nähe bleibt.

Wenn der Brief, der dich erlöst, nicht kommt,
nie kommt, weil ihn dir nie jemand schreibt,
wenn es dich in weite Fernen treibt
bin ich der, der in der Nähe bleibt.


Chansonier

Du bist ganz allein,
musst immer traurig sein,
fast alles tut dir weh,
denn du bist Chansonier.

Du singst meist zum Piano,
natürlich klingt das nie froh,
zeigst manchmal sogar Tränen
wo andere bloß gähnen.

Den Leute mit Problemen,
denen, die sich zu schnell schämen,
hast du auf ihre Fragen,
’n ganzen Schwung zu sagen.

Sie singen deine Lieder
immer immer wieder,
du und dein schwarzer Anzug
ist das, was ihnen gut tut.

Du singst ganz viel von dir,
erzählst du gern beim Bier,
vor allem dann, wenn Frauen,
dabei grad zu dir schauen.

Du bist ein ganz sensibler,
verträumter, weicher Grübler,
du scheinst ganz tief zu blicken,
dabei willst du nur ficken.


Eher leis

Meistens bin ich eher leis,
bin viel öfter kalt als heiß,
manchmal mach ich es mit Gummi
meistens reicht mir ‚Magnum weiß‘.
Warten auf ’ne bessere Zeit
ist mein liebster Zeitvertreib
und ich treibe ohne Ziel
vor mich hin, das ist schon viel.

Papa glaubt der Deutschen Bahn,
Mama glaubt dem Vatikan
und mein dicker Bruder
glaubt der Frau am Telefon.
Opa glaubt dem Frontbericht,
meine Freundin glaubt mir nicht,
ich glaub Birgit Fuß vom ‚Rolling Stone‘.

Und wie sieht’s bei dir aus
hast du noch ein Zuhaus,
bist du noch mit dabei.
Bist du noch mit an Bord
oder bist du schon lange fort,
fort und vogelfrei?

Komm erzähl, wie geht’s dir so,
öfter traurig oder froh?
Sie sagen, Leben heißt mobil sein,
bist du noch unterwegs?
Kriegst du deinen Kick bei Frau’n
oder eher beim Sterne schaun,
glaubst auch du, dass Algen retten
oder glaubst du mehr an Steaks?

Wenn du eine Wahrheit suchst,
wenn du willst, ich hab genug:
‚Zeig mir deine Zigaretten
und ich sag dir, wer du bist!‘
Du siehst ziemlich glücklich aus,
da hast du mir echt was voraus,
meinst du beim Vorabendprogramm
fängt irgendwann Erlösung an?

Und wie sieht’s bei dir aus…


Ich weiß etwas

Meine Stimme klingt wie Abwaschwasser,
ich bin heute nicht ich selbst.
Ich bin müde und ich werde immer blasser
hat mir irgendwer erzählt.

Seit Tagen les ich Briefe,
Briefe, die mir niemand schreibt,
seit Tagen liege ich im Bett,
weil ich bin das, was bleibt
…und du bist weg,
schneller als gedacht,
jetzt bist du weg,
jetzt wird es Nacht…

Ich weiß etwas, das wirst du nie erfahren.
Du wirst es ahnen, irgendwann, vielleicht.
Du wirst dann ganz kurz stutzen und dich fragen
‚Wie hat er das’n damals nur gemeint?‘

Ich schau auf die Wand und zähle Schrammen
und ich treibe durch die Zeit.
Eine Stimme sagt: „Jetzt nimm dich doch zusammen“,
doch ich bin noch nicht soweit.

Seit Tagen liege ich hier rum,
allein, nur immer ich,
kann tun und lassen, was ich will,
nur was, das weiß ich nicht
…und du bist weg,
schneller als gedacht,
jetzt bist du weg,
jetzt ist es Nacht…

Ich weiß etwas, daß wirst du nie erfahren…


Piano-Song

Well, I think love
is better than a song
and better than the things
which pass my mind.
Well, I think love
is better than a song
and better than the things
I’ve tried to find.

WHAT DO YOU MEAN?
I mean the things I say.
WHAT DO YOU FEAR?
The things for which I pray.
WHAT DO YOU NEED?
I need a different way.
A way so you can find me.

Too many words
when I try to sing
when I try to see your smiling face.
Too many things
I have to keep in mind
when I try to sit quiet here on my place.


Barbara Schöneberger

Es bleibt kaum verborgen,
ich schluck meine Sorgen
mit Mayo und Bier,
oft bis früh um vier,
ich hab Pickel wie
der Sommer Marien-
käfer und so
bin ich selten froh.

Ich kann nich gut reden,
ich schweig eher stark,
mach mich nicht gern fein,
weil ich das nicht mag.
Ich schau auch im Fernsehen,
was viele nicht gern sehen
und lebe allein,
wie soll’s anders sein.

Doch eines Tages, ich weiß es genau,
gibt es auch für mich ’ne Frau.
Viel kann sich ändern, ich kann jemand kennen lernen.
Ich bin soweit, und ich glaub, es wird Zeit…

Und dann sitz ich mit Barbara Schöneberger
im ‚Cafe am See‘ und vorbei ist der Ärger,
und wenn schon nicht die, dann Felicitas Woll,
Felicitas Woll, das wär auch ganz toll…
Ich weiß nicht viel und schon gar nicht weiter,
die andern sind Erster und ich nicht mal Zweiter,
doch einerlei, all das ist vorbei,
küsst Barbara mich frei.

Von Montag bis Freitag
und sonst, wenn ich Zeit hab,
passiert nicht sehr viel.
hab ich meist kein Ziel,
mach mir nix aus Geld
und Gott und der Welt,
bin meistens daheim
und das halt allein.

Klar war’n da mal Frauen,
’n paar von den schlauen,
so drei oder vier,
doch blieb keine hier,
ich bin nicht der Typ,
den man leicht liebt,
bin eher der Flirt,
der vergessen wird.

Doch eines Tages, ich weiß es genau…

Und dann sitz ich mit Barbara Schöneberger…


Das alles nicht

Du weißt, wie man mich nannte.
Du weißt, wie man mich nennt.
Du weißt sehr viel von mir, wohl mehr als ich,
doch he, all das bin ich nicht.

Kennst meine Lieblingspizza
und weißt, was ich gern leck,
und mein Versteck ist kein Versteck für dich,
doch he, das alles bin ich nicht.

Sicher hast du festgestellt,
daß ich groß bin und dir fällt
ganz ohne Zögern auch mein Alter ein,
doch he, all das werd ich nie sein.

Du weißt, wie ich die Welt seh,
kennst meine Dioptrien.
Dir ist ganz klar, wo ich politisch steh,
und he, das ist an sich okay.

Du kennst meine Partner,
vielleicht auch einen Freund,
du kennst sogar mein einziges Gedicht,
doch he, das alles bin ich nicht.

Du kennst meinen Lieblingssong
und du weißt, daß ich Hong Kong
genausowenig kenn wie Bad Gastein,
doch he, all das werd ich nie sein.


Tommy

Tommy wurde bei Elmshorn
vor bald dreißig Jahr’n geborn,
er mag vieles, doch ganz lieb
hat er Musik.
Er trägt schulterlanges Haar
wie es früher Mode war,
mag die Beatles und die Stones
und die Ramones.

Gern hat er auch seine Band,
die bisher fast keiner kennt,
Tommy singt da und er ist
auch Gitarrist.
Hat er frei, schreibt er ’nen Song,
viele hat er hinbekommen,
mit dem Englischwörterbuch
geht das ganz gut.

Gerne, er singt so gerne,
singt über Sterne
und was er sonst noch liebt.
Gerne, er singt so gerne
auch über ferne
Frau’n, die’s für ihn nicht gibt.

Klar spielt Tommys größter Traum
nicht gerade im Proberaum,
er spielt irgendwo ganz weit
in ferner Zeit.
Da steht er auf dem Podium
und alle stehen um ihn rum,
und er rockt so gar nicht lieb
die Republik.

Gerne, er singt so gerne…

Und bis es damit losgeht,
jobbt Tom querbeet,
doch er wird starten.
Denn was er schreibt ist Mainstream,
das kann man lieben
und er kann warten.

Warten.

Gestern abend war Konzert
und das lief echt nicht verkehrt,
alle Freunde waren da:
„Das ist doch klar!“
Später, alles war längst aus,
saß er noch allein zuhaus
und ganz dicht vor ihm, da lag,
ein neuer Tag.

Gerne, er singt so gerne…


Bombe im Gesicht

Du hast alles außer Fragen,
hast zu allem was zu sagen
und was du sagst sagst du laut,
damit jeder dich anschaut.

Es gibt keinen, den du nicht kennst,
kein‘, den du nicht deinen Freund nennst,
ohne Frage, eigentlich
dreht die Welt sich nur durch dich.

Du meinst, du bist ein Supertyp,
du glaubst echt, jeder, der dich sieht,
will mit dir gleich Geschlechtsverkehr.
Du denkst, wer dich sieht, hat dich lieb,
doch jeder denkt an Suizid.

Ich möchte dir eine Bombe ins Gesicht baun
und danach möchte ich zuschaun
wie du tickst und explodierst.
Ich möchte dir eine Bombe ins Gesicht baun
und danach möchte ich zuschaun
…einfach zuschaun, was passiert.

Ich versuch dich zu vermeiden,
möglichst weg von dir zu bleiben
und das fällt meist auch nicht schwer,
denn wo du bist, da ist es leer.

Und machst du doch einmal Beute,
ein paar ahnungslose Leute,
dann quatscht du sie total voll
und fühlst dich dabei echt toll.

Es ist so, wie ich es sage,
du bist scheiße, keine Frage,
klingt das auch etwas vulgär.
Alle wissen, du bist doof,
doch du glaubst, du bist Philosoph.

Ich möchte dir eine Bombe ins Gesicht baun…


Nicht, dass ich wirklich traurig wär

Mein Blick geht durch mein Spiegelbild
im Küchenfensterglas
und fällt auf eine Bank vorm Haus,
wo grad noch einer saß.
Ein großkariertes Taschentuch
liegt herrenlos im Dreck,
da bleibt es auch – da nimmt es keiner weg.

Ein Kind winkt kurz zu mir herauf,
ich winke schnell zurück.
Bis morgen gibt der Möbelhof
Rabatt auf jedes Stück.
Ein Sänger hat sein Lied verlor’n
und sucht es hier und dort,
er sucht und sucht – und singend geht er fort

Nicht, dass ich wirklich traurig wär,
ich bin nur nicht ganz froh.
Nicht, dass es nicht wär, wie erträumt,
nur ganz ist es nicht so.
Nicht, dass mir etwas fehlen würd,
ich bin nur nicht ganz da,
und was noch kommen wird, ist nicht ganz klar.

Das Fenster zeigt mein Spiegelbild,
das Kino einen Mord.
Die Autobahn bringt den Verkehr
bis in den nächsten Ort.
Vorm Laden gegenüber
steht ein Mann und mustert sich,
er steht ganz still – genauso still wie ich.

Nicht, dass ich wirklich traurig wär…


Rolling Stone

Du glaubst, dass der Mond sich um die Erde dreht.
Du glaubst, dass nix über Fleiß und Ordnung geht.
Du glaubst, dass erst Tag kommt und dann Nacht.
Ich kann dich verstehn, ich hab das auch gedacht.

Du wärst gerne laut und bist doch lieber still,
denn du glaubst, dass dich laut keiner haben will.
Du bist ganz allein und kochst für zwei.
Ich war so wie du, doch das ist lang vorbei…

Such mich nicht im Schatten,
such mich nicht bei dir,
such mich nicht zuhaus am Telefon.
Such mich nicht, wo du bist,
da bin ich nicht mehr!
Such‘ nach mir im neuen ‚Rolling Stone‘!

Du willst so oft fort, doch das ist nie passiert.
Weil man niemals wissen kann, wohin das führt.
Du glaubst, dass erst Tag ist und dann Nacht.
Ich kann dich verstehn, ich hab das auch gedacht.

Such mich nicht im Schatten…


Kati und Peter

Er heißt Peter,
180 Zentimeter
schleppt er täglich durch den Tag,
obwohl er’s nicht mag.

Er ist alleine,
kein bester Freund und keine Kleine,
die ihn mal drückt
oder anblickt.

So ist das immer
auch auf der Party hier im Zimmer
sitzt er allein
und kann sich nicht freun.

Jetzt singt er Lieder,
trotzdem gehn alle vorüber,
da singt er nicht mehr, nicht mal leis
und ihm wird ganz heiß.

Und er macht die Augen zu,
und er denkt, ich oder du
kämen plötzlich durch die Tür
und er wär dann mit uns hier.
Irgendwie und irgendwann
fängt die große Lüge an,
und dann ist die Party aus
und der Peter muss nach Haus,
seine Mutter sagt: „Da hast du’s“
und er tanzt den letzten Steh-Blues
ganz allein…

Sie heißt Kati
ist 26 und ihr Vati
ist ihr bester Freund,
sogar, wenn sie weint.

Sie ist komplex
komplexbeladen und hat nie Sex.
Sie hat rotes Haar,
was immer so war.

So ist das immer
auch auf der Party hier im Zimmer
bleibt alles wie es war,
das ist ihr ganz klar.

Sie ist komplex
komplexbeladen und hat ihr Becks
ganz für sich allein
und fühlt sich klein.

Und sie macht die Augen zu
und sie denkt, ich oder du
kämen plötzlich durch die Tür
und sie wär dann mit uns hier.
Irgendwie und irgendwann
fängt die große Lüge an,
und dann ist die Party aus
und auch Kati muss nach Haus,
sie kriegt gerade noch den Nachtbus
und gibt sich den ‚Gute-Nacht-Kuss‘
ganz allein.


Love

Well, you ask me
why I look so depressed,
depressed to death,
so sad as never seen before.
And you ask me
why I am trying,
why I am crying,
cry more and more.

The answer is love,
love, love’s the ultimate.
The answer is love,
answer’s love,
love is the ultimate.

Well, you ask me
why I look so different,
why I look so pleasant,
so glad as never seen before.
And you ask me
why I am smiling,
why I am shining,
shine more and more.

The answer is love…


Tagebruch

Ich sitz auf meinem Fensterplatz
und schaue in die Welt,
doch sie schaut nicht, weil sie von mir
nicht sonderlich viel hält.
Mein Herz geht auf die Reise,
doch mein Kopf bleibt hier,
ich wäre gerne überall,
nur nicht hier bei mir.

Ich wäre gern was anderes,
als das, was ich bin,
ich wäre gern ein anderer,
wär gern ein Hauptgewinn.
Doch bin ich nur ein Trostpreis,
den niemand trösten kann.
Nie geht was zu Ende,
denn es fängt nichts an.

Was ich mir nicht erklär’n kann,
erklärt mein Therapeut,
ich erzähle ihm von mir,
er erzählt von Freud.
Ich schaue aus dem Fenster
und blick in mich hinein,
ich denke mir ein Leben aus,
bald wird es meines sein.