„In Farbe“ – Songtexte

1. Der fünfte Beatle
2. Foto von dir
3. Alle deine Namen
4. Unterwegs
5. Alles, was ich weiß
6. Stiller Tag
7. Eine ganze Weile
8. Immerzu
9. Danach
10. Leben in Farbe
11. Küssen
12. Einfach da

 

Der fünfte Beatle

Dicht von hier, nur um die Ecke
keine all zu weite Strecke
wohnt der fünfte Beatle im Parterre.
Er hat alle Beatles-Songs
so oft gesungen wie keiner sonst,
dabei geht’s ihm gut, sonst hat er’s schwer.

Ja, schwer hat er’s, keine Frage
sowohl nachts als auch bei Tage,
denn er ist als Typ nicht sehr gefragt.
Deshalb sitzt er oft allein
bei sich zuhaus doch statt zu weinen
singt er lieber ‘All you need is love’.

Es ist wahr, ein Rendezvous
das ist für ihn total tabu,
dabei ist er schon so lang bereit.
Deshalb singt der fünfte Beatle
all die vielen Beatles-Titel,
denn die haben immer für ihn Zeit.

Sonst passiert bei ihm nicht viel,
er hört halt Beatles auf Vinyl,
abgesehn davon herrscht eher Ruh.
Manchmal spielt er Tele-Bingo
und sein kleiner Goldfisch Ringo
schaut ihm leise lächelnd dabei zu.


Foto von dir

Früher war die Welt noch eine Scheibe
und wir war’n beide mit dabei.
Die große Liebe war ein langer Sommer
von Januar bis Mai.
Und du warst jemand ganz anderes
und auch ich war noch nicht Finn
und ich hatte noch kein Königreich,
aber eine Königin.

Und ich stelle mir vor,
dass du grad an mich denkst.
Und ich frage mich ob
du mich heute noch kennst.

Und an meiner Tür
hängt ein Foto von dir
und manchmal singe ich für dich,
doch du schaust nur immer
traurig ins Zimmer
und antwortest nicht.

Früher war die Welt noch eine Scheibe
und wir zwei beide obenauf
alle Wege waren unwägbar
doch das nahm ich gern in Kauf
und da war so vieles sinnlos
doch es führte zu mir hin
heute hab ich einen Namen
und weiß doch nicht, wer ich bin.

Und ich stelle mir vor,
dass du grad an mich denkst.
Und ich frage mich ob
du mich heute noch kennst.

Und an meiner Tür
hängt ein Foto von dir
und manchmal singe ich für dich,
doch du schaust nur immer
traurig ins Zimmer
und antwortest nicht.


Alle deine Namen

Ich kenn alle deine Namen,
alle Arten, wie du lachst,
und ich find, das ist nicht schlecht für einen,
aus dem du dir nix machst.

Doch ich will mich nicht beklagen,
ich hab mir das selbst versaut,
weil ich viel zu oft blöd lache,
wo du still und fragend schaust.

Es kann sein ich bin nicht viel für dich
und du hörst mich nicht mal wenn ich
dir sag, dass ich dich mag.
Es kann sein ich bin nicht viel für dich
und du hörst mich nicht mal wenn ich
dir sag, dass ich dich mag.

Ich wär gern in deinem Zimmer
so ein Bild an deiner Wand,
denn dann sähe ich dich immer
und wär selbst nicht unerkannt.

Ich wär gern an deiner Seite
ich wär gerne für dich da
und vielleicht, weil ich’s versuche,
komm ich dir nicht nah.

Es kann sein ich bin nicht viel für dich
und du hörst mich nicht mal wenn ich
dir sag, dass ich dich mag.
Es kann sein ich bin nicht viel für dich
und du hörst mich nicht mal wenn ich
dir sag, dass ich dich mag.


Unterwegs

Ich kenn jeden Stein auf meinem Weg,
ich zähl alle nach und überleg,
ob ich hier noch immer gern zuhaus bin.
Alles hier scheint schlafend still zu stehn,
sich zufrieden um sich selbst zu drehn
und so laufe ich zu meinem Haus hin.

Und das steht in einer kleinen Stadt und and’re sind so groß
und ich packe sieben Sachen in zwei Taschen und fahr los.

Ich geh auf die Reise
in ein neues Land
Ich geh auf die Reise
über’n Tellerrand
Ich geh auf die Reise
klar, es war sehr schön,
doch ich muss jetzt gehen, auf Wiedersehn.
Doch ich muss jetzt gehen.

Ich kenn jedes Haus und jede Tür
und auch die Gespräche, die ich führ
führ ich hier schon seit 200 Jahren.
Ich mag hier so vieles nicht mehr sehn
all die alten Wege nicht mehr gehn
ohne etwas Neues zu erfahren.

Diese Stadt hier ist mir viel zu klein und andere sind groß.
Und ich packe meine Sachen in zwei Taschen und fahr los.

Ich geh auf die Reise
in ein neues Land
Ich geh auf die Reise
über’n Tellerrand
Ich geh auf die Reise
klar, es war sehr schön,
doch ich muss jetzt gehen, auf Wiedersehn.
Doch ich muss jetzt gehen.


Alles, was ich weiß

Manchmal bist du traurig wenn du lächelst
manchmal bist du glücklich wenn du weinst
manchmal glaubst du niemand mag dich ansehn
doch ich seh dich viel mehr als du meinst.

Ich kann gut in deinen Augen lesen,
auch wenn du sie oft vor mir verschließt.
Da, wo du bist, bin ich schon gewesen
und ich kenn die Schatten, die du fliehst.

Und ich würde dir so gerne dabei helfen
nicht durchzudrehn bei all dem ganzen Scheiß,
und ich würde dir so gern so vieles sagen,
und mir ist klar, dir hilft nicht, was ich weiß.

17085 Fragen
haben dich umzingelt und es scheint,
dass sie alle eine Antwort haben,
aber keine, die zu passen scheint.

Und ich würde dir so gerne dabei helfen
nicht durchzudreh’n bei all dem ganzen Scheiß,
und ich würde dir so gern so vieles sagen,
und mir ist klar, dir hilft nicht, was ich weiß.


Stiller Tag

Leise weht der Tag
an mir vorbei
Irgendwer sagt ‘“Hi“
doch ich hab meine Augen zu.

Ich träum durch die Zeit
ich träume weit
Bilder kommen und geh’n
manche sind schön
so schön wie du.


Eine ganze Weile

Ganz allein
reitet er in die Prärie hinein
das tut er seit Jahr’n – er könnte schrein
doch das bliebe ungehört.
Ganz allein
reitet er im Abendsonnenschein
und er denkt es wird nie anders sein
und müde schnaubt sein Pferd.

Er möchte nicht mehr weiter
er hat alles gesehn
seit zwanzig Jahren reitet er im Kreis.
Doch weiß er nicht, wohin mit sich,
nein er hat kein Zuhaus
und wenn, dann eines, von dem er noch nichts weiß.

Das Land, das ist weit
alle Wege sind breit
und er zählt jede Meile,
er kennt jeden Strauch
jeden Baum kennt er auch
er ist müde und kommt nicht zur Ruh.
Er mag nichts mehr sehn
und nichts mehr verstehn
schon eine ganze Weile,
die Sonne scheint rot
doch er denkt an den Tod
und reitet immerzu.

Früher da
schien ihm manchmal alles wunderbar
alles war so einfach und so klar
und er war so gern dabei.
Früher da
war das Morgen immer unfassbar
und was er durch seine Brille sah
schien aufregend und neu.

Heut scheint es ihm als wäre bis auf ihn fast jeder froh
als wär die Welt nur da, wo er ist, grau
Und jeder scheint zu haben, wonach er sich so sehnt
Er sieht nicht viel, doch das sieht er genau.

Das Land, das ist weit…

Ganz allein
reitet er in die Prärie hinein
gerne würde er ein anderer sein
denkt er und zählt die Kakteen
Jeden Hang
und auch jeden Sonnenuntergang
hat er schon tausendmal
schon tausendmal gesehn

Was würdest du ihm raten
käm er bei dir vorbei?
Was gäbst du ihm auf seinen langen Weg?
Was würdest du ihm sagen,
was er nicht längst schon weiß?
Lass dir ruhig Zeit damit und überleg…

Das Land, das ist weit…


Immerzu

Immer muss ich an dich denken,
es hört gar nicht mehr auf,
du bist immer ganz nah bei mir,
ganz egal wohin ich lauf.

Ich hab dich nicht mehr gesucht
und mir dabei gedacht,
dass das Leben halt so ist
und das mir das gar nichts macht.

Und auf einmal ist es anders,
und auf einmal bin ich frei,
ich lauf all die alten Wege,
doch jetzt bist du mit dabei.

Ich war immerzu so müde
und schlafe jetzt mit dir,
ich war hier niemals Zuhaus
und bin jetzt gerne hier.

Ich bin gerne bei dir, wenn du traurig bist
Ich bin gerne bei dir, wenn du lachst
Ich bin gerne bei dir, ganz egal ob Tag ob Nacht
ganz egal, was du grad machst.

Doch ich bin mir ziemlich sicher,
das alles weißt du längst,
denn wie ich mich dir auch zeige,
ich weiß, dass du mich erkennst.

Ich find mich in deinen Augen,
ich seh, was ich niemals sah,
und auch wenn du weiter fort bist,
bleibst du mir stets nah.

Ich bin gerne bei dir, wenn du traurig bist…

Danach

Du bist nicht mehr bei mir,
bist schon lang nicht mehr hier,
und kommst sicherlich auch nicht mehr her.
Du bist endgültig fort
und nur du kennst den Ort
und dein Zimmer strahlt weiß und ist leer.

Ich erinnere mich,
alles dreht sich um dich
und dein Lachen ist immer noch schön.
Es wird ganz still im Haus,
alle Lichter sind aus
und mein Kopf tut mir weh vom Verstehn.

Ich seh mir Bilder an,
viele zeigen uns zusammen,
einen Augenblick bin ich fast verwirrt.
Ich denk an das, was war
und es war vieles da,
was kein Foto mir je zeigen wird.

Irgendwer singt ein Lied,
das es so noch nicht gibt,
bis der Wind alle Worte verweht.
Und ich denke an dich
und dann doch lieber nicht
und daran, dass die Zeit schnell vergeht.


Leben in Farbe

Du siehst aus, wie viele andere aussehn,
die tagtäglich so an dir vorbei gehen,
du hast Geld auf deiner Bank,
bist nicht alt und doch oft krank.

Du musst morgens ziemlich zeitig aufstehn,
weil die Dinge eben zeitig losgehn.
Du bist nicht groß aber schwer
und hast keine Fragen mehr.

Das hast du dir alles anders vorgestellt,
doch statt deiner Reise um die ganze Welt
hast du heute einen Monatsfahrschein,
denn im Laden musst du pünktlich da sein.
Du weist auch nicht, wie das alles anfing,
denn es war nie etwas da, was losging.
Du fährst müde durch die ganze Stadt und hast alles so satt.

Ein Leben in Farbe
hast du dir versprochen,
vor Glück wie besoffen,
das war dein Programm.
Ein Leben in Farbe
und ganz ohne Frage
ist der Punkt noch offen,
fing da gar nichts an.

Wenn du morgens in den Spiegel schaust, dann
fragst du oft, wann nur fing dieser Film an,
und dann hilft die knappe Zeit,
dass es bei der Frage bleibt.

Du bist pünktlich bis auf die Minute,
denn der Bus fährt stets die selbe Route
und dann fühlst du dich nur leer
bis zum Feierabendverkehr.

Das hast du dir alles anders vorgestellt,
doch statt deiner Reise um die ganze Welt
hast du heute einen Monatsfahrschein,
denn im Laden musst du pünktlich da sein.
Weißt du noch, du wolltest so gern groß sein,
hast gedacht, dann wird ‘ne Menge los sein
heute guckst du meist mit müdem Blick
und schaust ungern zurück.

Ein Leben in Farbe…


Küssen

Ich steh schon viel zu lange dumm
auf dieser Party hier herum,
ich mag die Leute nicht mehr sehn
mich nicht mehr durch Gespräche quäl’n.

Doch plötzlich da entdeck ich dich,
du hast ein sehr schönes Gesicht
und deine Augen, die sind blau
und sie beobachten genau.

Ich nehme meinen Mut zusammen
und geh zu dir und sprech dich an,
wir reden über dies und das
und ich gieß Rotwein in dein Glas

Wir sind die ganze Zeit zu zweit,
du sagst, du stehst auf Ehrlichkeit,
ich bin nicht sicher, meint das mich,
ich glaube schon und so sag ich:

Ich will nicht wissen, wie du heißt,
ich will nicht wissen, wie du wohnst,
ich will nicht wissen, wer du bist,
ich will nur wissen, wie du küsst.
Ich will nicht wissen, wie du lachst,
ob du dir was aus Fußball machst,
ich will nicht wissen, was du fragst,
ich will nur wissen, wie du’s magst.

Du guckst mich ganz ungläubig an
und fragst mich, wie das kommen kann,
erst wär ich nett und läg nicht quer
und plötzlich wäre ich vulgär.

Doch andererseits, sagst du charmant,
wär das auch wieder interessant,
du lächelst und blickst kurz zur Tür
und später singen wir bei dir:

Ich will nicht wissen…


Einfach da

Ich hör alle deine Worte,
doch ich kann dich nicht verstehn.
Du versuchst mir was zu zeigen,
doch ich mag einfach nichts sehn.
Kann schon sein, dass das nicht klug ist,
doch klug war ich jetzt wirklich lang genug.

Alle Leute haben Ziele
ich hab nicht mal einen Weg.
Ich sitz ruhig auf meinem Platz,
weil mich einfach nichts bewegt
Alles zieht an mir vorüber
und ich bin da, wo ich noch niemals war

Ich bin nur einfach da.

Ich hör alle deine Worte,
doch ich kann dich nicht verstehn.
Du versuchst mich aufzuwecken,
doch ich mag nicht mit dir gehen.
Und ich blick an dir vorüber
und treibe lieber leise vor mich hin.

Und ich träume durch den Abend
schneller als die Zeit vergeht
und ich schlaf mit offnen Augen,
während sich dein Mund bewegt.
Ich muss mich an nichts erinnern,
ich weiß nicht, wer ich bin und wo ich war.

Ich bin nur einfach da.