„Retro“ – Songtexte

1. Retro
2. Ganz bei dir
3. Mutig statt enttäuscht
4. Wer nicht wirklich lebt, ist tot
5. Orte, die ich niemals sah
6. Früher Freund
7. Das, was einmal war
8. Ein anderer sein
9. Soweit ich seh
10. Und sonst gar nichts
11. Ich spiel nur einfach mit
12. Leben im Blick
13. Tage im April
14. Etwas, das mich schlafen lässt
15. Der Rest der Zeit

Retro

Ich lieg im Dunkeln wach,
das Licht ist noch zu schwach,
zu schwach, um was zu seh’n,

und doch, es wird schon geh’n,
ich blick in mich hinein,
was war, soll nochmal sein,
und noch einmal vergehn.

Und ich blättre durch die Zeit – und schaue.
Schau auf mich und das, was war – und bin ganz da.

Komm mit mir zurück,
für einen Augenblick,
vielleicht ein ganzes Jahr.
Denk dir mit mir aus,
was ich nicht wieder fand,
vielleicht auch niemals sah.

Niemals sah.


Ganz bei dir

Ich kann mich noch gut erinnern wie
ich ganz allein mit mir am Fenster saß,
und mir wünschte, dass die Zeit vergeht,
und dabei schweigend lange Bücher las.

Ich weiß noch genau, wie’s war,
all das ist noch immer da,
und doch ist nichts so geblieben,
zeigt mein Blick ins Spiegelbild,
das allein dein Lächeln füllt.

Ich kann mich noch gut erinnern wie
ich keine Zukunft für mich selber sah,
wie ich meinen Blick stets sinken ließ,
kam mir irgendjemand wirklich nah.

Damals stand ich neben mir,
heut bin ich zuhaus bei dir,
und was immer ich gewünscht hab,
liegt bei all dem andern Müll,
weil ich nichts als das hier will.

Denn jetzt bin ich,
denn jetzt bin ich
endlich ganz bei mir.
Denn jetzt bin ich,
denn jetzt bin ich
endlich ganz bei dir.

Ich kann mich noch gut erinnern wie
Ich Worte machte ohne zu erzähl’n,
wie ich laut war, weil ich fürchtete,
mir würde in der Stille etwas fehl’n.

Ich weiß noch genau, wie’s war,
all das ist noch immer da,
und doch ist nichts so geblieben,
lese ich in deinem Blick
und betrachte still mein Glück.

Denn jetzt bin ich,
denn jetzt bin ich
endlich ganz bei mir.
Denn jetzt bin ich,
denn jetzt bin ich
endlich ganz bei dir.

Und ich hab dich gewünscht,
doch nie nach dir gesucht,
hielt stattdessen mein Buch, das ich alleine las-
an meinem Fensterplatz,
ganz alleine las,
immer Satz für Satz,
während vor dem Haus eine Welt zu finden war.

Und jetzt bin ich,
und jetzt bin ich
endlich ganz bei mir.
Und jetzt bin ich,
und jetzt bin ich
endlich ganz bei dir.


Mutig statt enttäuscht

Da ist Licht in deinem Zimmer,
du sitzt still in seinem Schimmer
und der Dimmer, der summt leise vor sich hin.
Manchmal summst du leise mit ihm
und siehst leis die Zeit davonziehn,
doch du bleibst ganz ruhig, denn noch ist alles drin.

Vor dem Fenster laufen Leute
und das tun sie nicht nur heute,
du hebst kurz den Kopf und hörst auf ihr Geräusch.
In der Schrankwand steht ’ne Karte
und darauf steht „Leb und warte nicht zu lang,
sondern sei mutig statt enttäuscht.“

Da ist Licht in deinem Zimmer,
es scheint nur für dich, wie immer
denkst du, dass das eigentlich nicht nötig wär.
Denn du weißt, was hier zu seh’n ist,
dass, was du vermisst, nicht da ist,
doch du glaubst ganz fest daran, es kommt noch her.

Draußen auf der leeren Straße
ziehen Blätter in dem Maße,
dass der Wind sie leise zur Bewegung zwingt.
Langsam zieh’n sie ihre Bahnen,
undurchschaubar, kaum zu ahnen,
und du fragst dich, was der nächste Abend bringt.


Wer nicht wirklich lebt, ist tot

Das kenn ich schon,
sogar den Ton,
den du anschlägst um mich sicher zu erreichen.
Du siehst in mein Gesicht,
doch du erkennst mich nicht
doch ich dich und deine Welt und ihre Zeichen.

Nein, ich bin nicht interessiert
an Kariere und Payback,
ich komm nicht aus dem Versteck,
dem Versteck.

Ich will nicht funktionieren,
und mit dir mitaddieren,
denn ich lebe lieber ohne Zwischensummen.
Ich scheiße auf HD und auf Spitzenkaffee
und auf Slogans, die vor niemandem verstummen.

Nein, ich mache da nicht mit,
ich geh da gar nicht erst hin,
weil ich da nicht glücklich bin,
glücklich bin…

Doch sag, wohin willst du fliehn,
wenn deine Theorien verblühn,
und die, die dir jetzt beistehn,
nach unbekannt verziehn.
Wenn das, was dich trägt, nicht mehr besteht.

So wie du war einst auch ich,
auch ich, ich wollte nicht.
Nur, du kannst die Welt nicht ändern,
die Welt doch ändert dich.
Das wird so sein, solange sie sich dreht.

Wenn du der Meinung bist,
dass das das Leben ist,
dann tust du mir leid, mehr hab ich nicht zu sagen.
Dann zähle Geld und Zeit,
bis dir nichts mehr bleibt
als nur diese Antwort auf die letzten Fragen.

Wo du bist, werd ich nicht sein,
such nach mir im Morgenrot,
wer nicht wirklich lebt, ist tot,
der ist tot.


Orte, die ich niemals sah

Manchmal denk ich
an dich und das was war.
Ich war der Rest
und du warst nicht mehr da.

Und ich hab gewartet,
auf dich gewartet als du mich vergessen hast.
Und zählte Tage
und habe jeden einzelnen verpasst.

Du warst die Sonne hier für mich.
Ich bin die ganze Zeit gekreist um dich,
doch dann kam ich zu nah ans Licht.

Und jetzt glaube ich nicht mehr,
an Orte, die ich niemals sah,
an Worte, die ich nicht ganz klar
erinnern kann, nur dann und wann
wirft mich ein Augenblick zurück,
mich zurück,
ganz zurück.


Früher Freund

Alles ist so lange her,
doch erkenn ich noch die Welt,
wie sie damals vor uns lag.

Alles Träumen war nicht schwer,
wir malten uns das Geld,
wie ein Jahr war jeder Tag.

Jetzt bist du weg,
ich weiß nicht wohin,
doch eines ist klar:
Du kommst nicht zurück,
wo immer du bist,
du bleibst immer da.
Und ich hoffe so für dich,
dass du jetzt endlich bist,
wer du warst.

Es ist noch nicht lange her,
ich seh dich noch hier bei mir,
ich seh uns noch immer zu.

Und ich höre, was du sagst,
und ich höre, was du fragst,
und ich finde keine Ruh.

Jetzt bist du weg,
ich weiß nicht wohin,
doch eines ist klar:
Du kommst nicht zurück,
wo immer du bist,
du bleibst immer da.
Und ich hoffe so für dich,
dass du jetzt endlich bist,
wer du warst.


Das, was einmal war

Manchmal wenn ich mit dir lache,
muss ich lächeln, über das, was einmal war,
früher war,
damals schien es mir so völlig klar,
dass es gut ist, wie es ist,
dass ich nichts vermiss,
doch gab es dich, da schließlich ja noch nicht.


Ein anderer sein

Es ist nicht mehr ganz dunkel
und ist doch noch nicht klar,
doch es reicht, um zu sehen,
was da alles nicht war.
Und du sitzt und schaust.
Und du sitzt und schaust.

Schaust auf Orte und Namen,
die dir lange vertraut,
du willst so gern fortgeh’n,
doch der Weg ist verbaut.
Du wartest schon lang.

Viel länger ,als du je gedacht,
und immer allein.
Und du willst ein anderer sein,
und du willst ein anderer sein.

Hab noch Geduld,
es ist noch nicht soweit,
der Zauber ist noch wirksam,
doch nicht alle Zeit.
Hab noch Geduld,
ich weiß, du bist bereit –
und der Morgen scheint nicht mehr weit.

Deine Wünsche zieh’n Bahnen,
bleibst du jetzt auch noch hier.
Wärst so gern schon da,
doch das liegt nicht nur bei dir.
Nicht nur bei dir.
Nicht nur bei dir.

Du träumst von einem Leben,
das noch nichts von dir weiß.
Doch es wird von dir hören,
bist du jetzt auch noch leis.
Bist du auch noch leis

Viel länger ,als du je gedacht,
und immer allein.
Du möchtest ein anderer sein,
du möchtest ein anderer sein.

Hab noch Geduld,
es ist noch nicht soweit,
der Zauber ist noch wirksam,
doch nicht alle Zeit.
Hab noch Geduld,
ich weiß, du bist bereit –
und der Morgen scheint nicht mehr weit.


Soweit ich seh

Komisch, wieder diesen Weg hier zu gehen,
um das, was damals war, noch einmal zu sehn.
So lauf ich meinen Schatten nach,
an einem regennassen Tag.

Alles liegt noch da, wo’s früher schon lag,
und doch suche ich seit Stunden danach.
Ich laufe hier, allein mit mir
und wäre so gern gerne hier.

Hier ist alles so geblieben, wie es einmal war,
denk ich mit fest geschloss’nen Augen, doch ich sehe klar.

Alles okay.
Was war, liegt zurück
und trübt nicht mehr den Blick
und tut nicht weiter weh.
Alles okay.
Es bleibt stets ein Rest,
manchmal hält er mich fest,
doch ich hab’s im Griff, soweit ich es seh.
Soweit ich es seh.

Leute grüßen mich und ich grüß zurück.
Ich seh mir zu und lauf ein weiteres Stück
tief in die die Vergangenheit,
ich blick zur Uhr, es bleibt noch Zeit.

Der Park, die Bank, das Haus erwarten mich still.
Und fragen mich ganz leise. Was ich hier will.
Und plötzlich, einen Augenblick,
streift mich die Angst und bleibt zurück.

Gar nichts ist hier so geblieben, wie es einmal war,
denk ich mit fest geschloss’nen Augen, alles ist ganz klar.

Alles okay.
Was war, liegt zurück
und trübt nicht mehr den Blick
und tut nicht weiter weh.
Alles okay.
Es bleibt stets ein Rest,
manchmal hält er mich fest,
doch ich hab’s im Griff, soweit ich es seh.
Soweit ich es seh.


Und sonst gar nichts

Fern von dieser Welt
tue ich, was mir gefällt,
und denk gar nichts.
Ich liege einfach da,
und fühl mich wunderbar,
und sonst gar nichts.

Der Wind weht leise da,
wo ich noch vorher war,
und ich träume.
Träume von mehr Zeit,
als mir noch bleibt.

Ich halt die Augen fest
geschlossen und der Rest
ist nicht wichtig.
Das Meer rauscht nebenan,
ich hör es dann und wann,
alles ist richtig.

Der Wind weht leise da,
wo ich noch vorher war,
und ich träume.
Träume von mehr Zeit
als mir noch bleibt.


Ich spiel nur einfach mit

Ich bin nicht der, von dem du meinst, dass ich es wär,
mein Kopf scheint voll, doch eigentlich ist er ganz leer,
ich bin nicht ruhig, es ist nur so, dass ich nichts will,
ich lächle dich nicht an, ich halt nur einfach still.

Ich bin in Wahrheit gar nicht hier,
ich lebe nicht, ich simulier,
ich weiß nicht, wann all das begann,
irgendwann fing all das an.
Ich habe keine Fragen mehr.
Ich habe keine Fragen mehr.

Ich bin nicht der, von dem du meinst, dass ich es wär,
mein Kopf scheint voll, doch eigentlich ist er ganz leer,
ich stand niemals bei dir, auch wenn ich mit dir schritt
ich spiele nicht aus Spaß, ich spiel nur einfach mit.

Ich bin in Wahrheit gar nicht hier,
ich lebe nicht, ich simulier,
ich weiß nicht, wann all das begann,
irgendwann fing all das an.
Ich habe keine Fragen mehr.
Ich habe keine Fragen mehr.


Leben im Blick

Ich hab mein Leben fest im Blick,
ich wink ihm zu, es winkt zurück.
Es geht ihm gut, das macht mich froh,
und das war längst nicht immer so.

Doch was vorbei ist, ist vorbei,
es ist vorbei, sei’s wie es sei.
Ich war allein und denke jetzt für zwei.

Ich sitze hier auf meinem Fleck,
ganz nah bei dir und will nicht weg.
Es geht mir gut, das macht mich froh
Und alle andern sowieso.

Und was vorbei ist, ist vorbei,
es ist vorbei, sei’s wie es sei.
Ich war allein und denke jetzt für zwei.


Tage im April

Alle Türen sind verschlossen,
und doch dringt die Welt von draußen bis zu mir.
Vor dem Fenster laufen Leute,
es sind viele und ich sitz alleine hier.

Ich seh still in die Gesichter,
die ich zähle, wie die Tage im April,
Und ich zähl, bevor sie fort sind,
und ich weiß nicht, ob ich noch ein Frühjahr will.


Etwas, das mich schlafen lässt

Ich schau der Sonne hinterher,
sie hat der Nacht fast Platz gemacht.
Ich hab so lang von dir geträumt,
doch schließlich bin ich aufgewacht.

Und suche jetzt,
und suche jetzt,
und suche jetzt,
und suche jetzt
nach etwas, das mich schlafen lässt.

Die Sonne sinkt vor mir ins Meer,
ich schau ins Rot, die ganze Zeit,
bin nun schon fast alleine hier,
und warte auf die Dunkelheit.

Und suche jetzt,
und suche jetzt,
und suche jetzt,
und suche jetzt
nach etwas, das mich schlafen lässt.


Der Rest der Zeit

Und der, der ich mal war, ist schon sehr lange fort,
an einem Ort, den keine Karten zeigen.
Die gute Fee und Gott sind auch schon lange dort
und kommen, wie es aussieht, nicht zurück.

Hier um mich herum scheint alles still zu stehn,
ich mag nichts mehr verstehn und seh die Blätter treiben.
Hier um mich herum ist nicht mehr viel zu sehn,
es scheint nichts mehr zu geh’n und wird so bleiben,

wird so bleiben,
wird so bleiben,
wird so bleiben – für den Rest der Zeit.

Und ich höre mir selber zu,
bin still und doch ohne Ruh,
mag nicht vergessen,
was ich nie besessen,
und sehe dem Abschied zu.

Und ich singe ein Lied für mich,
singe und fürchte nicht,
was auf mich wartet,
das, was auf mich wartet,
ich singe und denk an dich.